Tropfsteinhöhlen im Bayerischen Jura
Regensburg (tvo). Es ist eine Welt unglaublicher Schönheit, mystisch, geheimnisvoll und voller Zauber, die sich im Bayerischen Jura unter der Erde auftut. Unzählige Tropfsteinhöhlen zeugen von den gewaltigen Kräften, die hier im Lauf der Erdgeschichte gewirkt haben. Denn einst, vor rund 150 Millionen Jahren, befand sich hier ein riesiges, flaches Meer; auf dessen Grund sich die Überreste von Schnecken und anderen Kleinstlebewesen ablagerten. Infolge tektonischer Bewegungen wurde der Meeresboden angehoben, das entstandene Festland verkarstete und hinterließ eine löchrige Landschaft. Der Bayerische Jura zählt zu den besterforschten Karstgebieten Deutschlands und noch immer werden neue Höhlen entdeckt.
Darüber hinaus finden sich hier einige der bemerkenswertesten Tropfsteinhöhlen Deutschlands, wie etwa das Schulerloch im Altmühltal bei Essing. Eine Besonderheit sind die effektvollen Licht-Musik-Darbietungen. Von Mai bis Anfang Oktober finden im 800 Quadratmeter großen „Tempelraum“ Höhlenkonzerte statt. Die Akustik ist hervorragend, so dass man auf technische Hilfsmittel weitgehend verzichten kann.
Auch die Beleuchtung und die Bühne werden auf die stimmungsvolle Musik abgestellt, so dass ein Konzertabend zum unvergesslichen Erlebnis wird. Die 420 Meter lange Schauhöhle kann von April bis November bei Führungen täglich (ab 10 Uhr halbstündig) besichtigt werden, darüber hinaus gibt es besondere Veranstaltungen wie z. B. das meditative Höhlenerlebnis „Kraft und Energie tanken“ jeden Montag um 9 Uhr (zusätzlich am 2., 16.Juli und 15. Oktober).
Informationen: www.schulerloch.de.
Eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands ist die König-Otto-Tropfsteinhöhle bei Velburg, südöstlich von Neumarkt i.d. Oberpfalz. Ihren Namen erhielt sie, weil am Schäfer sie am Namenstag des Bayernkönigs Otto, dem 30. September 1895, entdeckte. Die in ihr befindliche „Adventshalle“ wurde hingegen nach dem Datum benannt, an dem man sie entdeckte, dem 2. Dezember 1973. Diese Grotte verfügt über eine Fülle von Tropfsteinen in den unterschiedlichsten Farben und Formen sowie mehrere Meter hohe Stalagniten, Ihre Wände sind über und über mit farbigen Sinterperlen besetzt. Knapp 20 000 Menschen begeben sich jedes Jahr in den Bauch der Erde, um dieses Naturdenkmal zu bestaunen.
Informationen: www.tropfsteinhoehle-velburg.de.
Die dritte bemerkenswerte Schauhöhle am Rande des Bayerischen Jura ist die Maximiliansgrotte im Krottenseer Forst bei Neuhaus an der Pegnitz. Sie ist 1,2 Kilometer lang, 70 Meter hoch und ihr tiefster Punkt liegt 70 Meter unter der Erde. Die Grotte besteht aus einem verzweigten Gangsystem mit kleineren und größeren Hallen auf mehreren Etagen, deren Namen an ihre Form erinnern. So gibt es eine Orgelgrotte und eine Schatzkammer, in der sich ein sechs Meter hoher Tropfstein befindet, der so genannte Eisberg. Er gilt als größter Tropfstein Deutschlands.
Informationen: www.maximiliansgrotte.de